2019-12-27

Maja ist auch wieder Zuhause

Seit heute Abend ist Maja auch wieder von ihrer Überfahrt zurück. Bernd ist am 2. Weihnachtstag abends mit dem Zug nach Hamburg gefahren, und hat heute Morgen Maja ausgelöst. Alles hat wie von Seabridge beschrieben funktioniert, und Maja hatte bis auf ein fehlendes Wischerblatt keine Schäden. Alles gut also!




2019-12-10

Wieder Winter - Nordwärts bis Halifax

Die letzten Tage unserer Reise stehen im Zeichen langer Fahrzeiten und Stopps nur zum Essen oder Schlafen. Einzig im Acadia Nationalpark haben wir nach der Umplanung noch 2 Nächte, d.h. einen vollen Tag, eingeplant.

Von Assateague Island fahren wir in einem Rutsch durch Delaware, New York, New Jersey bis Connecticut. Es gibt hier sehr viel mehr Mautstraßen als im Rest des Landes, aber die Ausgaben halten sich in Grenzen. Einzig die Brücken sind recht teuer.
Hinter New York auf dem Hutchinson River Parkway wird es spannend, als wir auf der Straße eine Aufschrift "Low Bridge" bemerken. Während wir noch rätseln, was es wohl bedeuten mag, sehen wir schon die erste niedrige Brückendurchfahrt. Aber da die Höhenangabe an der Brücke ausreichend für uns ist, fahren wir weiter (aber ein LkW ginge nicht). Die nächste Brückendurchfahrt ist etwas niedriger, aber immer noch ausreichend, also weiter. Dann kommt, was kommen muss, und die Höhenangabe der nächsten Brücke sagt, dass es nicht mehr reicht. Ich ziehe noch schnell nach rechts auf den Standstreifen und da stehen wir dann. Es geht weder vor noch zurück: vor uns die Brücke mit der zu niedrigen Durchfahrt (und seit dem Needles Highway kennen wir Majas Außenmaße sehr gut), und wir befinden uns auf einer Art Autobahn mit 3 Fahrspuren in jeder Richtung, also wenden unmöglich. Und es ist sehr viel Verkehr! Während wir noch debattieren, was wir jetzt machen sollen, fährt ein Van an uns vorbei, der ähnlich hoch ist wie Maja, und der fährt ganz locker durch die Brückendurchfahrt, und hat noch Platz nach oben. Also müsste es für uns doch auch passen...Also ziehe ich vom Standstreifen wieder auf die äußerste linke Spur (dort in der Mitte ist die Brücke etwas höher) und wir fahren durch. Puh! Wenn die Angabe der Durchfahrtshöhe auf dem Schild gestimmt hätte, dann hätten wir jetzt ein Cabrio :-). Auf diese Art Nervenkitzel haben wir keine Lust mehr und nehmen die nächste Ausfahrt, und müssen dann leider einen größeren Umweg fahren. Wir haben uns über diese idiotische Verkehrsbeschilderung sehr aufgeregt. Nur ein "Low Bridge" auf die Straße gemalt, ohne eine exakte Angabe der Durchfahrthöhe kann man damit doch nichts anfangen! In Europa wäre so etwas undenkbar. Da stünden Schilder in der Art "Letzte Ausfahrt vor xx,xx Meter Durchfahrtshöhe", und das wahrscheinlich in 2km, 1km und 500m vor der Ausfahrt. In USA lässt man die Leute erstmal fahren und rückt erst kurz vor dem Hindernis, wenn es keine Ausfahrt mehr gibt, mit den konkreten Informationen heraus. Unmöglich!

Wir übernachten in Hartford, CT, auf dem Parkplatz eines Outdoor-Ladens. Hier liegt mittlerweile eine geschlossene Schneedecke bei Nachttemperaturen von -2°C.

Am nächsten Tag fahren wir durch Connecticut, Massachusetts, New Hampshire und Maine bis zum Acadia Nationalpark. Wir hatten im Vorfeld auf den Nationalpark-Webseiten geprüft, dass der Park ganzjährig geöffnet ist. Und ich hatte im Visitor Center angerufen wegen Camping-Informationen. Es war zwar keine Person da, sondern ein Automat, aber der hatte alle relevante Information zum Blackwoods Campground im Park (ab 1.12. sei dort "primitive camping" kostenlos, man braucht ein "special use permit", welches im Park Headquarter erhältlich ist). Super! Aber als wir spät abends ankommen, ist die Zufahrt zum Campingplatz gesperrt, also kein Camping möglich! Da wir keinesfalls mehr weiter fahren wollen, stellen wir uns kurz vor das Absperrgatter und bleiben dort für die Nacht stehen. Wir werden auch bis zum Morgen nicht behelligt, und das Frühstück nehmen wir dann auf einem richtigen Parkplatz ein. Das war ja wohl die komplette Fehlinformation zum Thema Camping! Aber wir wollen trotzdem den Tag im Park verbringen und fahren das Visitor Center an. Das hat auch geschlossen, immerhin gibt es eine Karte mit den Straßen und Attraktionen, aber praktisch alle Attraktionen liegen an der Loop Road und - Ihr ahnt es schon - die ist auch geschlossen! Von wegen "der Park ist ganzjährig geöffnet", wesentlich zutreffender wäre "der Park ist geschlossen bis auf Durchgangsstraßen". Wir haben noch nie so viele Falschinformationen aus offiziellen Quellen erhalten wie hier im Acadia Nationalpark. Das ist sehr ärgerlich und der Abstecher hierhin war für uns reine Zeitverschwendung. Da wären wir besser noch eine Nacht länger im Warmen auf Assateague geblieben. Also sparen wir uns die zweite Nacht im Acadia und fahren weiter bis Machias auf einen schön gelegenen öffentlichen Parkplatz. Mittlerweile sind die Nachttemperaturen bei -10°C, aber die Dieselheizung funktioniert prima und wir müssen nicht frieren. Wir haben das Ventil des Grauwassers permanent offen, da es sonst zufriert. Also läuft alles Wasser sofort heraus auf die Straße und friert dort zu einer spiegelglatten Pfütze. Nicht so toll, aber was soll man machen?

Am 7.12. verlassen wir die USA und reisen wieder in Kanada ein. Unsere letzte Nacht mit Maja verbringen wir auf dem Parkplatz des Truro Tidal Viewing Center. Am Morgen packen wir die Koffer, lassen das Wasser ab, und fahren nach Halifax, wo wir 2 Nächte im Hotel wohnen. Am 9.12. geben wir Maja morgens im Hafen von Halifax ab. Die Reederei ACL hat sehr liberale Vorschriften, was an Bord bleiben darf. Wir können also - anders als auf der Hinfahrt mit Wallenius - alle Geräte an Bord lassen und mit leichtem Gepäck im Flugzeug zurück fliegen. Alles funktioniert reibungslos, und wir können den Rest des Tages noch gemütlich bei Peggy's Cove die Reise mit einem sehr leckeren, absolut frischen Hummer ausklingen lassen.

Während ich diesen letzten Artikel schreibe, sitzen wir am Flughafen und warten auf das Boarding. Ich bin recht stolz, dass ich den Blog noch auf den aktuellen Stand gebracht habe, bevor wir zurück fliegen, denn zwischendurch hatte ich mal einen Rückstand von etwa 4 Wochen. Wir sehen uns dann wieder in Deutschland!








2019-12-04

Sandinseln im Atlantik - Outer Banks und Assateague Island

Outer Banks

Die Inselgruppe der Outer Banks zieht sich vor der Küste North Carolinas bis weit in den Atlantik hinein. Wir verbringen 4 Nächte hier, die erste und letzte auf dem Oregon Inlet Campground in den Dünen, die beiden anderen auf dem Cape Point Campground am Cape Hatteras. Es ist auf beiden Campingplätzen nichts mehr los, obwohl es das lange Thanksgiving-Wochenende ist und das Wetter noch gut mitspielt. Nur noch vereinzelt stehen ein paar andere Camper herum.

Es ist sehr windig am Strand, der Sand wird aufgepeitscht

und die ganze Nacht bewegt sich Maja bei jeder Windbö recht heftig.

Am Cape Hatteras ist eine ganze Menge los, die Einheimischen genießen das lange Wochenende mit Angeln, und machen aus ihrer politischen Gesinnung keinen Hehl.


Am Kap treffen zwei Meeresströmungen zusammen, die zu einem sehr wilden Wellenmuster führen.

Als sich das Wetter zuzieht,  besuchen wir das "Graveyard of the Atlantic" Museum, ein Sammelsurium zum Thema Schiffswracks, Piraterie, und anderer Themen.

Die Bewohner der Inseln führen einen ständigen Kampf gegen Wind, Sand, und Wasser. Der Highway 12, der die gesamte Inselkette entlang führt, muss täglich von Sand geräumt werden. Die Bagger sind im Dauereinsatz.

Auch fast jeder Hausbesitzer dort verfügt über einen kleinen Bagger, um die Einfahrt freizuschaufeln. Die Häuser stehen praktisch alle auf Stelzen, zum einen wegen häufiger Überschwemmungen (das Foto ist nach nur einer verregneten Nacht entstanden, das Wasser kann mangels Kanalisation nirgendwohin ablaufen), aber sicher auch, damit die Dünen frei durchs Untergeschoss "wandern" können.

Die ebenfalls zu den Outer Banks gehörende Insel Ocracoke können wir nicht besuchen, da dort ja noch die Aufräumarbeiten nach dem Hurrikan Dorian im Gange sind. Aber wir haben auch so einen guten Eindruck von den Outer Banks gewinnen können.

Am Abreisetag besuchen wir noch die Stelle, wo die Gebrüder Wright ihre ersten Flugversuche unternommen haben, das Wright Brothers Memorial.

Assateague Island

Eine Tagesreise von den Outer Banks  entfernt liegt eine weitere Insel im Atlantik: Assateague Island vor der Küste von Maryland und Virginia. Die Gegend ist bekannt für Wildpferde, die wohl auch schon mal Unfug mit den Campern anstellen.

Hier campt man buchstäblich in den Dünen.

Auch hier gibt es die für Barrier Islands typische Lagunenlandschaft


und die Ozeanseite mit endlosen Sandstränden, auf der wir Amerika Bye-Bye winken.

Dies ist unsere letzte "Urlaubsstation", die wir noch einmal bei bestem Wetter genießen können. Ab hier folgt nur noch die Fahrt durch den Nordosten der USA wieder zurück nach Halifax.