2019-08-31

Zion National Park - Utahs Highlight No. 3

Nach unserem Abstecher zum Grand Canyon sind wir wieder zurück im heißen Utah und besuchen den Zion National Park. Vier Nächte haben wir hier eingeplant (von Deutschland aus auf dem Watchman Campground vorreserviert, und das war auch dringend nötig).

Die Einfahrt in den Park über den Zion-Mt Carmel- Highway ist schon spektakulär. Hinter jeder Ecke Ohs und Ahs und man möchte ständig anhalten. Auch die Farbe des Asphalt ist den Sandsteinformationen angepasst.

Zum Sonnenaufgang bewundern wir das Licht auf den "Towers of the Virgin".

Aufgrund der extremen Hitze sind wir mit Wanderungen eher sparsam. Aber eine Wanderung, die wir immer schon machen wollten, können wir diesmal endlich realisieren: die Virgin River Narrows. Da man zu 60 bis 100% im kalten Fluss waten muss, ist es unbedingt erforderlich, mit der korrekten Ausstattung aufzubrechen (Schuhe, die auch nass noch genügend Grip haben, Neoprensocken, Stöcke, wasserdichter Rucksack). All das bekommt man bei spezialisierten Ausstattern in Springdale auch leihweise (außer dem Rucksack, den kaufen wir). Am Morgen brechen wir gegen 8:30 Uhr auf, nehmen den Shuttlebus bis zur letzten Haltestelle im Tal, und los geht es. Die Fotoausrüstung ist diesmal etwas umfangreicher, da auch noch das Stativ mit muss.  Es ist schon etwas umständlich, jedesmal die Prozedur durchzumachen: Stativ auspacken und aufbauen (im schnell strömenden Wasser), Kamera aus der wasserdichten Hülle entnehmen und auf das Stativ pflanzen, Komposition checken, auslösen, und dann das ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder einpacken. Hier geht also ganz klar Qualität vor Quantität :-)



Die Wanderung ist sehr anstrengend, macht aber viel Spaß, insbesondere bei den heißen Außentemperaturen.

Am Abreisetag fahren wir noch die Kolob Terrace Road bis zum Lava Point Overlook, und die Kolob Canyon Road. Beide sind ganz nett, aber bei Zeitknappheit würde ich eher noch andere Stopps im Tal empfehlen.

Aufgrund der extremen Hitze im Tal sind wir wieder auf der Suche nach etwas höher  gelegenen Übernachtungsstellen. Wir versuchen den Snow Canyon State Park, aber auch hier ist es noch über 40°C, und nachts kühlt es auch nicht richtig ab.

Der State Park ist wie alle Utah State Parks sehr schön und gut gepflegt, hat einen sehr schönen Slot Canyon,

aber hier ist es uns immer noch zu heiß. Die nächste Nacht verbringen wir daher in der Nähe des Cedar Breaks National Monument auf über 3000m Höhe. Das Monument verfügt über ein Amphittheater ähnlich zum Bryce Canyon, und ist auch sonst landschaftlich sehr ähnlich zu Bryce.


Aufgrund der Hitzeerfahrungen der letzten Tage mussten wir unsere weitere Reiseplanung anpassen. Bei unseren nächsten Zielen Valley of Fire, Las Vegas und Death Valley wäre eine Übernachtung im Wohnmobil völlig ausgeschlossen gewesen. Selbst mit Evapolar wären wir vermutlich den Hitzetod gestorben. Wir sind daher einige Nächte auf Hotels/Motels ausgewichen, doch davon beim nächsten Mal mehr...








2019-08-25

Grand Canyon Nordseite - Arizonas Highlight No. 1

Bevor wir unsere Reise durch Utah fortsetzen, machen wir einen kleinen Umweg zur Nordseite des Grand Canyon in Arizona (die Südseite werden wir später auf unserer Reise noch besuchen). Auf früheren Reisen waren wir schon öfter hier, und es hat uns auch immer gut gefallen. Außerdem sind die deutlich kühleren Temperaturen dieses hochgelegenen Nationalparks eine willkommene Abwechslung nach der Hitze in Utah.

Wir verbringen 4 Nächte hier und haben daher Zeit, die schönen Flecken alle auch im schönen Licht (d.h. zu Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang) anzuschauen.  In der Lodge kann man auch gut zu Abend essen oder einen Kaffee auf der Terrasse genießen.

Den Anfang macht der Bright Angel Point zum Sonnenuntergang:



Cape Royal zum Sonnenuntergang:


Point Imperial zum Sonnenaufgang:


Die letzte Nacht wollten wir am Point Sublime verbringen, um dort den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang zu erleben. Dazu ist ein Permit erforderlich, und das hatten wir uns besorgt. Allerdings ist die Straße dorthin dann doch für unser Empfinden zu schlecht. Wir haben Sorge, dass die Bodenfreiheit doch nicht ausreicht und wollen lieber keinen Schaden an Maja riskieren. Nach etwa ein Drittel der Strecke brechen wir dann ab und fahren zurück. Aber wir haben noch einen Plan B: Im Kaibab National Forest, der an den Nationalpark angrenzt, gibt es einen anderen sehenswerten Aussichtspunkt am Grand Canyon, den Crazy Jug Point, und dort kann man kostenlos campen (wie überall im National Forest). Das war ein Tipp des Ranger, als wir uns das Permit besorgt haben, und dort fahren wir jetzt hin. Zum Sonnenaufgang gibt es dann Nebel über dem Tal!



Die Plätze auf dem Nationalpark-Campingplatz hatten wir von Deutschland aus vorreserviert. Die Rim Sites kosten $25, die anderen $18. Unserer Meinung nach lohnt sich der Aufpreis für die Rim Sites nicht, da man wegen der hohen und dichten Bäume vom Campingplatz aus ohnehin keinen guten Blick auf den Canyon hat.










2019-08-19

Entlang des Scenic Byway 12

Der Scenic Byway 12 (SB12) ist eine der Traumstraßen Utahs und wird wahrscheinlich von den meisten USA-Touristen befahren, da er auf direktem Wege die beiden Nationalparks Bryce Canyon und Capitol Reef verbindet. Wir haben uns diesmal Zeit für einige Etappen und Extraziele an dieser Straße genommen.

Burr Trail

Der Burr Trail ist eine fast durchgehend asphaltierte Seitenstraße, die in Boulder vom SB12 abzweigt und in landschaftlich schöner Strecke durch Canyons quasi "von unten" wieder in den Capitol Reef führt. Man könnte das als Loop fahren (über die Schotterpiste Notom-Bullfrog-Road), haben wir aber nicht gemacht, weil wir von Schotter erstmal genug hatten. Der asphaltierte Teil durch den Long Canyon ist jedenfalls auch sehr schön.

Unterwegs sollte man den kleinen aber ungewöhnlich grünen Singing Canyon nicht verpassen (es gibt leider kein Hinweisschild, aber Google Maps kennt es).

Übernachtung auf dem Deer Creek Campground am Burr Trail.

Kammstraße

Der schönste Teil des SB12 ist zwischen Boulder und Escalante. Dort führt die Straße schwindelerregend über einen Kamm, zu beiden Seiten fällt es tief ab.

Im weiteren Verlauf geht es auf und ab durch verschiedene Canyons mit immer wieder tollen Ausblicken.

Hole-in-the-Rock-Road

Die Hole-in-the-Rock-Road zweigt bei Escalante vom SB12 ab. Die Straße selbst ist eher langweilig, und als Schotterpiste wieder mal in einem sehr schlechten Zustand, aber es gibt einige schöne Slot Canyons dort. Ich wollte unbedingt den Zebra Canyon anschauen, aber im Visitor Center erfahren wir, dass dort kinntief das Wasser steht. Ich lasse mich dennoch nicht abschrecken und bin - mit einer Hand die Kamera über dem Kopf haltend, mit der anderen an den Canyonwänden abstützend - hinein. Irgendwie ist das etwas naiv von mir, bis zu der schönen gestreiften Stelle im Canyon vorrücken zu wollen. Der Arm mit der Kamera wird schnell müde, und zum Klettern im Canyon braucht man schon zwei Hände, auch wenn man durch den hohen Wasserstand nicht so viel Schwerkraft überwinden muss...letztendlich erreiche ich die schöne Stelle des Canyons leider nicht, aber immerhin bekomme ich die Kamera unversehrt wieder hinaus. Die Fotos sind natürlich nicht so toll, geben aber einen Eindruck des kleinen Abenteuers im kinntiefen Wasser.


Im weiteren Verlauf der Hole-in-the-Rock-Road gibt es noch mehr Slot Canyons, z.B. den Spooky und Peek-a-Boo Slot Canyon, aber die schauen wir wegen der schlechten Straße nicht mehr an.
Eigentlich wollten wir auf dem Wanderparkplatz des Zebra Canyon übernachten (Permit hatten wir besorgt), aber dort ist es uns dann zu heiss und zu öde. Wir fahren dann noch weiter den SB12 entlang bis in etwas höhere /kühlere Lagen.

Kodachrome Basin

Nur wenige Meilen abseits des SB12  bei Cannonville liegt ein besonderes Kleinod, der Kodachrome Basin State Park. Eine Zufallsentdeckung auf unserer letzten Reise, verbringen wir diesmal hier 2 Nächte. Viele bunte Felsnadeln erstrecken sich gen Himmel.


Der Campingplatz ist wie alle Utah State Park Campgrounds allererste Sahne. Insbesondere die Duschen sind hier eines 5*-Resort würdig. So etwas habe ich auf einem Campingplatz noch nicht erlebt. Und das alles für $20 inkl. State Park Fee. Aufgrund seiner Nähe zum Bryce Canyon empfiehlt sich der Platz auch als Alternative, falls man im Bryce Canyon keinen Platz mehr bekommt. Es ist hier allerdings extrem heiß, so dass wir wieder auf unsere Taktik mit getrennten Betten und Evapolar / Ventilator zurückgreifen müssen.

Am zweiten Abend gibt es durch einen Waldbrand verursacht ein ungewöhnliches Spektakel am Himmel.

Das sieht aber auf dem Foto dramatischer und näher aus als es tatsächlich ist.

Willis Creek Slot Canyon

Nach dem Misserfolg im Zebra Canyon komme ich doch noch zu einem schönen Slot Canyon. Der Willis Creek Slot  Canyon liegt 11 Meilen vom Kodachrome Basin entfernt an einer steilen und sandigen Piste. Hier ist definitiv ein Allradantrieb erforderlich, und Maja ist wieder voll in Ihrem Element. Dieser Canyon ist insofern anders, als das ganze Jahr über der Willis Creek Wasser führt und man beim Durchwandern des Canyon mehrfach den Bach kreuzen muss. Zu unserer Zeit war es aber nicht mehr als ein Rinnsal, so dass wir uns noch nicht mal nasse Füße geholt haben.



Bryce Canyon

Der Bryce Canyon National Park ist einer der Klassiker einer USA-Reise und fehlt natürlich auch bei uns nicht. Wir beschränken uns diesmal auf die Gegend um das Amphitheater, da uns die Strecke bis zum Ende des Parks bei vergangenen Reisen nicht überzeugen konnte.


Es handelt sich nicht um einen Canyon im eigentlichen Sinne, sondern um die Abbruchkante eines Hochplateaus, in der die Erosion seltsame Formen hinterlassen hat. Im Park gibt es einen (noch optionalen) Shuttlebus, der die wesentlichen Aussichtspunkte und Startpunkte für Wanderungen anfährt. Im Prinzip eine gute Sache, aber leider nicht zu Ende gedacht, denn der letzte Bus fährt nicht mehr nach Sonnenuntergang, und wann der erste Bus fährt, ist nicht herauszubekommen (bestimmt nicht vor Sonnenaufgang). Dennoch machen wir regen Gebrauch davon. Es ist zu vermuten, dass der Shuttlebus demnächst wie auch in Zion verpflichtend wird.
Wir übernachten 2 Nächte auf dem North Campground im Nationalpark, mit $30 deutlich teurer und mit deutlich weniger Leistung als im Kodachrome Basin, allerdings wird es aufgrund der Höhenlage abends und nachts erfreulich frisch. Bei der Fotosession zum Sonnenaufgang ist dann die dicke Jacke angesagt.




Das letzte Teilstück des SB12 durch den Red Canyon ist noch einmal außergewöhnlich reizvoll, dann trifft der SB12 auf den Highway 89 in Richtung Zion oder Arizona.









2019-08-13

Capitol Reef National Park - ohne Schotterpiste nur halb so schön

Bei vergangenen Reisen mit dem geliehenen Wohnmobil hat uns der Capitol Reef National Park nie so richtig angesprochen. Entweder sind nur auf dem Highway 24 durchgefahren, oder den Scenic Drive abgefahren, aber so richtige Begeisterung kam nie auf. Jetzt wissen wir, woran es lag: die schönen Stellen im Park sind nur über Schotterpiste zugänglich, und das ist mit einem gemieteten Wohnmobil nicht erlaubt.

Wir übernachten zweimal auf dem sehr schön gelegenen Fruita Campground, eine grüne Oase im Tal. Selbst ohne Reservierung ist das kein Problem, man muss nur die Schilder "Campground full" einfach ignorieren und den Camp Host fragen. Dort fliegen auch Unmengen von Kolibris herum (wahrscheinlich ist das vom Camp Host aufgestellte Futterschälchen nicht ganz unschuldig daran ;-))


und im nebenan gelegenen Gifford House gibt es wunderbares Brot und Kuchen.

Scenic Drive

Selbst der Scenic Drive wird erst richtig interessant am Ende, wo es in die Schotterpisten übergeht, nämlich die Capitol Gorge und die Grand Wash Road.


Am Ende der beiden Straßen schließen sich jeweils Wanderungen durch die Schluchten an, wobei die Grand Wash auch vom Highway 24 aus erreicht werden kann. Die Schluchten sind nicht ganz so beeindruckend wie andere Slot Canyons in der Gegend, aber auch sehr schön.


Cathedral Valley Loop

Der beste Teil am Capitol Reef ist der Cathedral Valley Loop, eine knapp 60 Meilen lange Rundstrecke. Wir nehmen uns einen Tag Zeit mit einer Zwischenübernachtung auf halber Strecke. Die Tour startet direkt am Anfang mit einer Flußquerung: zuerst Inspektion der Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit,

dann geht es durch.

Die ganze weitere Strecke ist sehr anstrengend: steinige Etappen, Trockenflussquerungen, oder übles Waschbrett.  Wir sind sehr froh über den 4WD und die Bodenfreiheit.

Man kommt nur sehr langsam voran, und wir schaffen es gerade so zum Sonnenuntergang zum Cathedral Valley Overlook.


Wir übernachten allein auf dem Cathedral Valley Campground, und genießen noch einmal das Tal  von oben zum Sonnenaufgang,

bevor wir über steile Schotter-Sepentinen in das Tal hinabfahren. Die Szenerie ist wie von einem anderen Stern, wenn man durch die Felsnadeln hindurchfährt.


Am späten Vormittag erreichen wir die Felsformationen "Temple of the Sun" und "Temple of the Moon".

Der Rest der Fahrt strapaziert die Nerven dann noch einmal mit schlechter Piste,

bevor wir gegen Mittag wieder auf den Highway 24 stoßen.

Dieses Mal sind wir vom Capitol Reef National Park richtig begeistert. Aber um an die wirklich schönen Stellen zu kommen, muss man schon über ein Allrad-taugliches Gefährt verfügen. Maja hat alle Schwierigkeiten sehr gut gemeistert.