2019-06-17

Inside Passage und Vancouver Island - Pazifikküste und Grizzlys

Die Inside Passage von Prince Rupert nach Port Hardy auf Vancouver Island (VI) hatten wir bereits in Deutschland reserviert. Bis 20.6. gilt noch der Winterfahrplan, d.h. die Fähre fährt über Nacht. Ich hatte mir allerdings ausgerechnet, dass das nicht schlimm ist, da es im Juni sehr lange hell ist und man so auch die schöne Landschaft genießen kann. Außerdem kommt man so in den Genuss von zwei Mal Dämmerung. Tatsächlich ist dann der Sonnenuntergang wegen Regen ausgefallen, aber die Morgendämmerung entschädigt und man kann solche Bilder  "mitnehmen".





Wie üblich herrscht in Kanada kein Mangel an baumbestandenen Inselchen...

Die meisten Leute nehmen eine Kabine, aber wir haben darauf verzichtet, da es sowieso nur kurz dunkel wird und ich hauptsächlich fotografieren wollte (insgesamt war es nur von ca. 23:30 bis 4:30 zu dunkel zum Fotografieren). Stattdessen haben wir uns an Bord in der Lounge in die Liegestühle gesetzt (die sind mindestens so bequem wie die Premium Economy im Flugzeug, so kann man etwas schlafen). Nur wenige Leute haben in der Lounge übernachtet, daher war Platz genug. Nur das Essen an Bord ist ... nun ja, es macht satt. Leider kann man bei dem Schiff nicht in Fahrtrichtung voraus fotografieren, da der Bugbereich nicht für Passagiere zugänglich ist.

Gegen Mittag kommen wir auf Vancouver Island an und steuern einen der ersten Campingplätze an, um noch etwas Schlaf von der letzten Nacht nachzuholen. Im Cluxewe Resort bei Port McNeill gefällt es uns aber dann so gut, dass wir noch eine weitere Nacht bleiben. Der Beobachtungsposten eines Weißkopf-Seeadlers direkt über unserem Platz,


ein schöner Ausblick und ein hervorragendes Restaurant haben es uns angetan.

Am nächsten Tag fahren wir nach Telegraph Cove und machen eine Walbeobachtungstour. Leider kann ich die Tour mit der Prince of Whales nicht weiterempfehlen, da die Crew nur auf Orcas fixiert ist und die ebenfalls vorhandenen und für mich viel beeindruckenderen Buckelwale völlig außer Acht lässt. Orcas sind halt viel kleiner und da sich die Schiffe den Orcas nur auf 200 Meter nähern dürfen, sieht man selbst mit 400mm Brennweite von den Rückenflossen nicht viel. Den anderen Walen dürfte man sich auf 100 Meter nähern und die sind viel größer. Nachdem wir eine Weile mit einer Gruppe Orcas mitgefahren sind, ist der Rest der Tour dann Sightseeing durch das Broughton Archipelago (zugegebenermaßen landschaftlich sehr schön, aber wir hatten ja eine Waltour gebucht...). Nach Buckelwalen wird dann nur noch sehr halbherzig gesucht.

Nach der Rückkehr von der Waltour buchen wir direkt gegenüber bei Tide Rip eine Grizzly Beobachtungstour. Wir haben zwar schon viele Schwarzbären auf der Reise gesehen, aber noch keine Gizzlys, und das wollen wir nun nachholen. Die Tour ist erst am übernächsten Tag, also müssen wir noch eine weitere Nacht in der Gegend verbringen, obwohl es hier nicht so richtig viel zu sehen gibt. Da wir die Grizzly-Tour aber unbedingt machen wollen, wird der Rest der Zeit auf VI dem untergeordnet.

Die Grizzly-Tour ist von Anfang an eine völlig andere Nummer. Zunächst geht es mit Schnellbooten aufs Festland. Unterwegs sehen wir dann einen Buckelwal ...

... und einen Schwarzbären auf der Suche nach Muscheln.


Nach Ankunft am Ziel (Knight Inlet /Glendale Cove) steigt man in flachwassertaugliche Boote um, und kann die Grizzlys in der Flußmündung beobachten.

Um diese Jahreszeit gibt es noch keine Lachse, und die Grizzlys ernähren sich von stärkehaltigen Wurzeln, Gras und Muscheln. Diese Tour ist uneingeschränkt empfehlenswert.




Da wir noch etwas vom Süden der Insel sehen wollen, machen wir nach der Tour noch eine lange Fahrt bis kurz hinter Port Alberni am Sproat Lake. Am nächsten Tag fahren wir bis Ucluelet und wandern verschiedene Sektionen des Wild Pacific Trail (Danke an Jürgen für den Tipp!). Dort gibt es wirklich skurille Bäume ... leider ist das Wetter grau in grau.


Der Lighthouse Loop hat uns am besten gefallen. Auch die Artist Loops sind schön, die Ancient Cedars gibt es anderswo deutlich besser, z.B. auf der Rückfahrt von Ucluelet am Cathedral Grove.

Am Abend fahren wir noch bis Victoria. Die letzten beiden Tage waren anstrengend und lang, aber auch sehr schön. Am nächsten Morgen haben wir einen Platz auf der Fähre nach Port Angeles (USA) reserviert, und werden somit die beiden Metropolen Vancouver und Seattle "links liegen lassen".

Byebye Kanada, hello U.S.A.

P.S.: Ein Fazit zu Kanada spare ich mir, die meisten Informationen habe ich schon auf der allgemeinen Kanada-Seite publiziert.







1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

hallo aus dinslaken,
sehr schöne fotos und beschreibungen, die ich seit halifax genieße. wir werden wohl 2020 dort sein und die gegend von süden her besuchen. wir starten im september 2019 von halifax. euch weiterhin eine eindrückliche zeit! lg manfred