2019-07-09

Oregon und Idaho im Landesinneren - Vulkanismus und Canyons

Wir verlassen nun Oregons Küste und wenden uns dem Landesinneren zu.

Der Crater Lake National Park ist eine Durchgangsstation, die wir zum amerikanischen Nationalfeiertag erreichen. Entsprechend voll ist es. Bei der Einfahrt in den Park staunen wir nicht schlecht, als noch etwa 2 Meter hoch Schnee am Straßenrand liegt.

Das hätten wir Anfang Juli nicht erwartet. Teile des Rim Drive und einige Wanderwege sind deshalb auch noch gesperrt. Im Mazama Campground werden wir verpflichtet, wegen der Bären alle Lebensmittel und stark riechenden Substanzen aus dem Wohnmobil auszuräumen und in die bärensicheren Container zu packen. Na schön, es ist kalt genug draußen, so dass nichts verdirbt. Und wir bleiben sowieso nur die eine Nacht.
Der auf 1882m gelegene tiefblaue Kratersee ist sehr schön,

aber man kann im Park nicht viel machen außer den Rim Drive (zwischen 2100 und 2500m) abzufahren und die Aussicht zu genießen. Aber so ein Faulenzertag ist auch mal schön. Das Seeufer wäre nur an einer einzigen Stelle über eine sehr steile Wanderung zugänglich, aber das sparen wir uns.

Wir fahren wieder nördlich über den eher langweiligen Highway 97 und machen noch einen sehr lohnenswerten Abstecher zum Obsidian Lava Flow. Obsidian ist das härteste Lavagestein, im wesentlichen schwarzes Glas.

Am nächsten Morgen haben wir immer noch nicht genug von Lava und besichtigen kurz vor Bend die Lava River Cave. Man läuft mit einer Taschenlampe durch die stockfinstere Höhle, die ganzjährig eine Temperatur von ca. 5°C hat. Sehr interessant!

Ab Prineville wird der Straßenverlauf sehr viel schöner (der Highway 26 ist Oregon Scenic Byway), und wir erreichen zur besten Fotografierzeit die Painted Hills (eine Sektion des John Day Fossil Bed National Monument). Das Thermometer zeigt knapp 30°C, und der Kreislauf hat spürbar Mühe, sich von der Kälte der letzten Tage in so kurzer Zeit umzugewöhnen. Wir machen die drei kurzen Wanderwege und genießen den Sonnenuntergang in wirklich außergewöhnlicher Landschaft.



Am Abend packen wir dann den selbstgebauten Ventilator aus und stellen das Bett auf "Sommerbetrieb" (d.h. nur noch dünne Decken) um.

Am nächsten Tag steigt die Temperatur auf knapp 40°C, und mehr als die Kurzversion der Wanderung im Blue Basin (in der Sheep Rock Sektion des John Day Fossil Bed National Monument) ist nicht drin. Das Blue Basin ist gekennzeichnet durch bläuliches Gestein. Auch schön, aber nicht so beeindruckend wie die gelb-rot-grüne Melange an den Painted Hills. Das mag aber auch an der Tageszeit liegen, denn wir sind hier zur Mittagszeit...

Unser nächster fester Termin ist der 8.7. 7:30 Uhr, da hat Maja einen Servicetermin bei Mercedes in Boise. Maja war seit Washington quengelig und wollte recht plötzlich, d.h. innerhalb von 30 Tagen, auf einmal Service. Und Boise war die einzige Mercedes-Niederlassung, die einigermaßen auf der Route lag, also haben wir einen Termin gemacht. Da wir noch gut 2 Tage bis zum Termin Zeit haben, beschließen wir den Umweg zum Hells Canyon einzubauen.

Der Hells Canyon liegt auf der Grenze zwischen Oregon und Idaho und ist laut Angaben im Visitor Center die tiefste Schlucht in Nordamerika, auch noch tiefer als der Grand Canyon. Und man kann mit dem Auto 23 Meilen hinein fahren. Die Fahrt bis Oxbow verläuft komplett über Oregon Scenic Byways, ist also landschaftlich sehr schön. Ab Oxbow gibt es 2 Stichstraßen in den Canyon: Eine Gravelpiste verläuft auf der westlichen (Oregon) Seite etwa 10 Meilen hinein (am Rande mehrere Kostenlos-Campingplätze auf BLM-Land). Auf der östlichen (Idaho) Seite beginnt der durgehend asphaltierte 23-Meilen Scenic Byway in den Canyon, der am Visitor Center endet (am Rande mehrere NF-Campingplätze).


Ab dem Visitor Center kommt man nur noch mit dem Ausflugsboot weiter in die Schlucht. Es ist zum ersten Mal über 40°C und wir sparen uns jegliche Aktivitäten, zumal wir immer noch nicht an die Hitze gewöhnt sind.

Auf dem Weg aus dem Canyon in Richtung Boise passiert man die drei Staustufen des Snake River. Auch diese Strecke ist landschaftlich sehr schön. Wir fahren am Sonntag Abend noch bis Boise und übernachten auf dem Parkplatz der Mercedes-Niederlassung.

Maja bekommt ihren Assyst-A Service, und nach 2,5 Stunden und $300 (Öl- und Luftfilter hatten wir mitgebracht) geht es weiter Richtung Craters of the Moon National Monument, wo wir am Nachmittag ankommen. Der Lava Flow Campground ist sehr schön gelegen und wir bekommen noch einen Platz. Am Abend fahren wir den Loop Drive ab und machen ein paar kleinere Wanderungen durch das Lavagebiet. Anders als im Crater Lake und Obsidian Lava Flow stammt die Lava hier nicht von einem einzelnen Vulkan, sondern von einer Reihe Mini-Vulkane entlang einer Spalte.


Mehr als eine Nacht haben wir keine Zeit, aber das reicht auch, um einen Eindruck zu bekommen. Am 9.7. haben wir die erste feste Reservierung in den USA im Yellowstone National Park.











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