Wir erreichen den Yellowstone National Park über den westlichen Eingang. Dieser Park hat uns bei vergangenen Reisen immer besonders gut gefallen, und daher lassen wir uns diesmal besonders viel Zeit. Eine volle Woche haben wir hier eingeplant, mit Übernachtungen auf drei verschiedenen Campingplätzen.
Die ersten vier Übernachtungen sind auf dem Madison Campground (einfach, ohne Duschen), da dieser am nächsten an den Hauptattraktionen Old Faithful Geyser und Midway Geyser Basin liegt. Der Park enttäuscht auch diesmal nicht. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, durch die vielen geothermalen Quellen, Geysire, Mud Pots, etc. zu laufen. Überall zischt, dampft und brodelt es. Es ist offensichtlich, dass das gesamte Gebiet auf einem aktiven Supervulkan liegt. Allerdings ist es im Juli extrem voll im Park. Man muss im Fahrzeug bei jedem Geyser Basin "anstehen", um einen Parkplatz zu bekommen. Da die Wanderwege aber jeweils recht kurz sind, herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, und wir haben den Vorteil, dass wir sowohl auf den RV- als auch auf den PKW-Parkplätzen parken können, je nachdem was gerade besser passt.
Old Faithful ist die Hauptattraktion und Publikumsmagnet,
für mich aber eher das Langweiligste im Park. Das Old Faithful Inn ist als Restaurant und Sehenswürdigkeit aber durchaus einen Besuch wert.
Ich finde die unglaublich farbenfrohen Ablagerungen an den heißen Quellen (jede Farbe entspricht einer anderen Bakterienart und damit einer anderen Temperatur) viel interessanter. Die mit Abstand schönsten sind im Midway Geyser Basin zu finden, aber auch die anderen sind eine Erkundung wert.
Die Grand Prismatic Spring kann man auch von einer kleinen Anhöhe aus bewundern. Als wir vor 10 Jahren zuletzt hier waren, war der Weg dorthin ein Geheimtipp. Mittlerweile ist es ein offizieller Wanderweg der Nationalparkverwaltung. Entsprechend voll ist es tagsüber dort. Wir waren am späten Nachmittag da kurz vor einem Gewitter, und hatten den Platz fast für uns. Die Größe dieser Quelle kann man nur von oben richtig erfassen.
Ein Tagesausflug führt uns über Artist Paintpots und Norris Geyser Basin zu den Mammoth Hot Springs, einer Ansammlung von Sinterterassen. Auch hier verhilft ein nachmittagliches Gewitter zu einer surrealen Stimmung.
Die beiden folgenden Nächte verbringen wir auf dem Canyon Village Campground. Die Restaurants im Canyon Village sind eher abtörnend, aber es gibt Duschen und einen Waschsalon. Wir machen einen Umweg über das Lamar Valley zur Tierbeobachtung. Wir sehen Bären und riesige Büffelherden,
aber leider sehen wir keine Wölfe (die wurden dort ja in einem umstrittenen Projekt wieder angesiedelt).
Auch abseits der heißen Quellen hat Yellowstone landschaftlich einiges zu bieten. Der Grand Canyon of the Yellowstone mit den beiden Wasserfällen des Yellowstone River bietet tatsächlich viel gelb-rotes Gestein und war namensgebend.
Die letzten beiden Nächte verbringen wir auf dem Grant Village Campground (ebenfalls mit Duschen und Waschsalon). Hier ist das Restaurantangebot deutlich ansprechender und wir gehen beide Abende im Grant Village Restaurant essen.
Wir schauen uns noch das West Thumb Geyser Basin mit tiefblauen und milchigen Pools an,
bevor wir am 17.7. über die östliche Ausfahrt den Nationalpark wieder verlassen. Die Straße zwischen der Ostausfahrt und Cody ist nebenbei auch landschaftlich sehr schön.
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