Auf dem Weg zurück ins südliche New Mexico kommen wir direkt am "Very Large Array" vorbei, einem Komplex von vielen Radioteleskopen, mit dem man systematisch nach außerirdischen Radiosignalen gesucht hat. Der Film "Contact" spielt hier, aber so wie im Film sieht es hier nicht aus. Die Teleskope sind eher in unregelmäßigem Abstand angeordnet anstatt in einem regelmäßigen Raster (was der Name Array vermuten ließe). Es gibt 4 verschiedene Konfigurationen für die Antennen, die alle paar Monate gewechselt werden. Und einige sind sehr weit weg vom Zentrum, so dass es schwierig ist, die räumliche Anordnung überhaupt zu erfassen. Trotzdem ist es ein imposanter Anblick.
White Sands ist unsere letzte Station im Südwesten der USA. Dieser Park liegt im Süden New Mexicos und ist eine der skurrilsten Landschaften dieser Reise. Der "Sand" ist gar keiner, sondern fein pulverisierter Gips, was eine blendend weiße Dünenlandschaft hervorgebracht hat.
Es gibt nur eine Stichstraße von Süden hinein, zunächst asphaltiert, später festgefahrener Gips. An windigen Tagen weht die Straße schnell zu und wird mit einem Schneepflug (!) geräumt.
Fährt man die Straße im Dunkeln, sieht das im Scheinwerferlicht tatsächlich aus wie Schnee!
Bernd möchte gerne noch das in der Nähe gelegene White Sands Missile Range Museum besuchen. Also fahren wir hin, parken Maja und melden uns im Visitor Center an. Auf die Frage, woher wir kommen, antworten wir brav "Germany", aber dann dürfen wir nicht weiter. Das ist das erste Mal, dass uns in den USA der Zutritt zu etwas verweigert wird, weil wir Ausländer sind. Und dabei handelt es sich nur um ein Museum! Der Autor unseres Reiseführers hat es allerdings ganz normal "geschafft", das Museum zu besichtigen, denn er schreibt darüber und erwähnt keine Schwierigkeiten. Hier scheint also offenbar reine Willkür am Werke zu sein, oder die Regelungen haben sich mittlerweile geändert. Was glauben die wohl, was man in einem Museum ausspionieren kann? Der Typ am Eingang sah allerdings nicht so aus, als könne man mit ihm diskutieren. Na schön, dann fahren wir eben zurück und haben mehr Zeit im Park...
Die Sonnenuntergänge im Park sind spektakulär, insbesondere die Pastelltöne nach Sonnenuntergang reflektieren in den weißen Gipsdünen.
Auch diesen Park muss man nachts verlassen, aber die Zeiten sind deutlich generöser und man kann bis lange nach Sonnenuntergang bleiben. Wir verbringen 2 Nächte im Oliver Lee Memorial State Park (sensationelle Anlage für nur $10).
Etwas Wehmut macht sich breit, als wir auf dem Hwy 82 nun den Südwesten der USA mit seinen vielen Highlights verlassen und in Richtung Texas fahren. Ab jetzt sind wir auf der "Rückreise". Das letzte Stück in New Mexico ist schon ein Vorbote von Texas, mit vielen unangenehm riechenden Ölfeldern. An der Pumptechnik hat sich seit Jahrzehnten offenbar nichts getan: das Landschaftsbild ist immer noch so wie im Film "Giganten" aus dem Jahr 1956.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen